Die Motorrad-Auspuff- oder Abgasanlage leitet die im Brennraum entstehenden Verbrennungsgase ab. Sie besteht aus dem oder die Auspuffkrümmer (evtl. mit Interferenzrohr), einem Krümmersammler (Hosenrohr), dem Katalysator und dem Auspufftopf (Endtopf) mit Endschalldämpfer und eventuell einem Endrohr.

Wohin die Gase gehen? In die Umwelt natürlich, wohin sonst? Aber keine Bange, im großen Umwelt-versauen-Vergleich mit Autos schneiden Motorräder relativ gut ab. Sie stoßen zwar etwas mehr Schadstoffe aus, verbrauchen aber generell nicht so viel Sprit und belasten die Umwelt alleine wegen des geringeren Gewichts bei Herstellung und Entsorgung weniger.

Auspuffkrümmer

Der/die Auspuffkrümmer sind die ersten Elemente der Auspuffanlage, gelegen an der Auslassseite des Brennraums. Der Krümmer führt zum Krümmersammler (bei Mehrzylinder-Motoren) und von dort zum Katalysator (oder zum Auspufftopf, wenn der Kat dort untergebracht ist).

Abhängig von der Bauform erlaubt der Krümmer die Ausbildung von Abgasschwingungen, mit denen sich die Leistung des Motors beeinflussen lässt.

Interferenzrohre: Interferenzrohre befinden sich vor einem Krümmersammler zwischen den Krümmern einer Auspuffanlage und dienen der Leistungsänderung (Erhöhung oder Verringerung) durch Veränderungen im Schwingungsverhalten des Abgasstromes.

Auspuffkrümmer

Katalysator

Der Katalysator übernimmt im oder vor dem Endtopf der Auspuffanlage  im Zuge der Abgasnachbehandlung die Neutralisierung oder Minderung schädlicher Gase und wandelt die giftigen Abfallprodukte Kohlenstoffmonoxyd, Kohlenwasserstoff, Stickoxyd und Sauerstoff zu den weniger problematischen Stoffen Kohlenstoffdioxyd und Stickoxyd um. Aus Kohlenwasserstoff wird Wasserdampf.

Auspufftopf

Der Auspuff- oder Endtopf ist der abschließende Teil der Auspuffanlage und oft Ziel von Änderungsarbeiten zur visuellen und/oder akustischen Optimierung. Zubehör-Endtopfanlagen sind in aller Regel modellspezifisch und verfügen über KBA-Nummern oder EG-Genehmigungen und -Kennzeichnungen, die eine Mitführpflicht überflüssig machen.

Dämpfungsarten:

  • Reflexionsschalldämpfer: Die Schalldämpfung des Endtopfs durch Schallreflexion wird über mehrere Kammern realisiert, wobei die Reflexionen durch Wände und unterschiedlichen Querschnitten (breitere, engere) erzeugt werden. Als Nebeneffekt erhöht sich der Abgasgegendruck, weshalb Tuningmaßnahmen an dieser Stelle auch Auswirkungen auf Motorleistung und Kraftstoffverbrauch haben.
  • Absorptionsschalldämpfer: Die als ‚Spaßbremsen‘ diffamierten Absorptionsschalldämpfer sind mit Dämmstoffen befüllte Endtöpfe (je nach Fertigung auch Mittelschalldämpfer), die den Schall aus dem Verbrennungsvorgang durch Mehrfachreflexionen und zusätzlich durch Materialien wie Stein, Glasfaser oder Glaswolle (die Schallenergie in Wärme umwandeln) stark verringern, in der Regel um 50 %.
  • Gegenschalldämpfer: Moderne aktive Gegenschalldämpfer arbeiten – der Name sagt es – mit Gegenschall und drücken die Lärmbelästigung durch Motorräder in etwa auf PKW-Niveau.

Hinweis für Aufrüstwillige

Für alle Auspufftöpfe gilt: Je größer das Volumen, desto besser die Leistung und desto niedriger die Geräuschkulisse.

Umgekehrt heißt dies auch: Kleinere als die Serientöpfe sind zum einen lauter (bis 5 % mehr Dezibel als eingetragen ist erlaubt) und bringen zum anderen niedrigere Leistungswerte mit sich. Erst recht, wenn dB-Killer verbaut sind, die mitten im Gasstrom sitzen.

Auspufftöpfe

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