Motorrad-Kategorien 3/12
Die Anderen …
Cruiser
Cruiser sind thematisch eng am Chopper dran und bilden eine aus Soft- und echten Choppern entstandene eigene Motorradgattung, in erster Linie, weil sie konsequenter auf Bequemlichkeit setzen, selbst wenn dies zu Lasten der Motorleistung geht. Statt auf alles Überflüssige zu verzichten, wie es bei echten Choppern üblich war, baut man dran, was lange Strecken gemütlicher macht: große, ausladende und stark gepolsterte Sattel oder Sitzbänke, breite Trittbretter und Satteltaschen, ein großer, ruhiger Motor, breite Reifen, ein breiter und eher flacher Lenker sowie eine weiche Federung vorne und hinten. Verzichtet wird hingegen auf die bei Choppern üblichen (manchmal abstrus) lange Gabeln und die wenig zum entspannten Dahingleiten geeigneten unbequemen Sitze. Je nach Hersteller und angepeilter Zielgruppe nähern sich die Maschinen bei der Ausstattung sogar den Tourenmotorrädern an, inklusive Verkleidung, Koffer und Soundsystem (aka Luxus-Touring-Cruiser oder Fulldresser ).
Die Maschinen sind gebaut für kurze wie lange chillige Trips in Städten wie auf Landstraßen. Die Geschwindigkeit ist dabei ebenso zweitrangig wie Wendigkeit – und Komfort nahezu alles. Das beginnt bei den Motoren, die ihre Kraft eher gemächlich kontrollierbar als aggressiv entfalten und endet beim Fahrwerk mit einem Lenkkopfwinkel, der das Vorderrad weiter vom Rahmen positioniert und einen stabilen Geradeauslauf sichert.
Ergonomie Cruiser
Die Sitzhöhe ist bei Cruisern geringer als bei Standard-Bikes, wodurch die Knie im Stand stärker angewinkelt werden und der Oberkörper komfortabel und kerzengerade auf der Hüfte sitzt.
Die Fahrposition entspricht nahezu der Sitzposition im Stand. Im Prinzip werden nur die Füße hochgelegt und dadurch die Knie erhöht, während die Ellenbogen nach vorne und oben rutschen. Dank des hochgebauten und nach innen gerichteten Lenkers, der dem Fahrer bzw. der Fahrerin entgegenkommt, entspricht die Oberkörperhaltung dem kerzengeraden Bild im Stand.
Hinweis: Im Gegensatz zu den Piloten der meisten anderen Bikes haben Cruiserfahrer mehr Möglichkeiten, ihre Füße zu platzieren. Wem es weiter vorne nicht oder nicht auf Dauer behagt, der oder die kann sie ebenso weiter hinten absetzen. An der bequemen Haltung ändert dies kaum etwas.
Für Fahranfänger sind Cruiser ideale Partner. Die Sitzposition im Stand wie beim Fahren vermitteln zusammen mit den bärigen und Fahrfehler verzeihenden Motoren Sicherheit und Kontrolle, die aufrechte Haltung erlaubt einen wenig eingeschränkten Verkehrsüberblick und der Fahrkomfort ist dank Fahrwerk und Federung etwas, auf das gewöhnliche Piloten neidisch werden können. Zumindest wenn es um längere Strecken geht.
