Motorrad-Kategorien 7/12
Die Anderen …
Dirtbikes
Dirtbikes sind Motorräder, die ausschließlich im Gelände unterwegs sind. Sind sie es nicht, hören sie auf die Namen Enduros und Adventurebikes und haben legalisierende Anbauten an Bord. Licht beispielsweise.
Die ‚echten‘ Dirtbikes sind ausschließlich für den Einsatz im Gelände konzipiert, um dort die komplette Palette Untergründe abzufrühstücken, die Mutter Natur in ihrer Weisheit zu genau diesem Zweck erschaffen hat. Hierfür kommt dieser Typ Motorräder mit langen Federwegen daher, die die Sitzposition in jene Höhen über den dick-profiligen Reifen hebt, die der darunterliegende Motor benötigt, um nicht ständig auf Bodenwellen, Baumstämmen und Ähnliches aufzusetzen. Weitere Kennzeichen: Kleine (125 bis 250 ccm) und mittelgroße (bis 650 ccm) Motoren, sehr leichtes und Anbauten-freies Fahrwerk und der Verzicht auf alles, was ein Motorrad zum legalen Einsatz auf Straßen benötigt: Scheinwerfer, Blinker, Zündschloss, Bremslicht usw. In neuerer Zeit kommen statt der traditionell genutzten Zweitaktmaschinen zunehmend Viertakter zum Einsatz.
Ergonomie Dirtbike
Dirtbikes sind hoch gebaut. Und damit fängt für einige das Elend an, da sie Probleme haben, im Stand mit beiden Füßen auf dem Boden zu ankern. OK, man/frau kann schräge stehen, Hauptsache, die andere Seite lässt den Gang einlegen, aber in bestimmten Fahrsituationen, in denen beide Beine am Boden benötigt werden, kann es durchaus zum Nachteil gereichen.
Ansonsten entspricht die Oberkörperhaltung im Stand derjenigen im Fahreinsatz, die Knie sind angewinkelt und liegen am Tank an. In beiden Fällen sitzt der/die PilotIn dank des hohen und breiten Lenkers komfortabel aufrecht, mit den Schultern oberhalb der Hüfte und minimal angewinkelten Ellenbogen. Der Kopf befindet sich auf einer Vertikalen mit den Füßen.
Allerdings: Dirtbike-FahrerInnen verbringen wenig Zeit mit dem Hintern auf dem langgezogenen Sitz und viel im Stehen. Dann verändert sich die Haltung entsprechend: Die Kniewinkel werden drastisch kleiner, die Hüfte wird nach oben gepresst und rutscht nach vorne, der Oberkörper wird leicht gebeugt und die Ellenbogen strecken sich. Die meiste Arbeit leisten dabei die Oberschenkel- und Rückenmuskeln.
Apropos langer Sitz. Damit ist nicht geplant, eine(n) Mitfahrer(in) von A nach B zu transportieren, sondern verschiedene Fahrpositionen einzunehmen, je nachdem, welche der Untergrund zur Bewältigung erzwingt. Hierfür nutzen Dirtbike-FahrerInnen die gesamte Fläche, je nach Fahrsituation, und verändern mit ihrem Körpergewicht den Schwerpunkt.
Motocross
Motocross ist eine Wettkampf-Sportart, die im Gelände mit speziellen Motorrädern ausgeführt wird, die zu diesem Zweck mit verstärkten Schwingen und Gabelbrücken sowie stabileren Lagern ausgerüstet sind. Die Wettkämpfe finden generell auf von öffentlichen Wegen abgetrennten Privatgelände statt und existieren bereits seit Anfang des 20. Jahrhunderts. Die in neuerer Zeit ebenfalls stattfindenden Indoor-Rennen werden hierbei als Supercross bezeichnet, in Abgrenzung zu den ‚echten‘ Motorcross-Veranstaltungen unter freiem Himmel.
Trial
Trialbikes finden sich wie ein Dirtbikes praktisch nur in Wettkampfarenen. Die Kunst bei dieser Sportart ist, nahezu nie mit den Füßen den Boden zu berühren, so schwierig das zu bewältigende Terrain auch sein mag. Zu diesem Zweck sind Trials sehr leicht (um die 70 Kilogramm), verfügen über eine große Bodenfreiheit, lange Federwege und einen weiten Lenkeinschlag. Auf eine Sitzbank muss man verzichten, da die meiste Zeit sowieso im Stehen gefahren wird. Lediglich eine kleine Sitzmulde ist für den Fall der Fälle vorhanden. Als Motoren kommen in der Regel Zweitakter zum Einsatz, manchmal auch Viertakter, mit Hubräumen zwischen 50 und 300 ccm.