6. Riemenspannung einstellen

Riemenspannung einstellen

Stelle die Riemenspannung ein. Achte zunächst darauf, dass beide Riemen richtig auf den Laufhülsen liegen, und ziehe dann die beiden Bolzen leicht an. Halte hierbei den Riemen leicht gespannt.

Hinweis: Viele Jahre war es gängige Praxis bei Hobbyschraubern, einen 5-mm- Inbus zwischen Riemen und statischer Laufhülse (nicht die bewegliche) zu platzieren und die Schrauben anzuziehen, heutzutage empfiehlt sich aber eine Frequenzmessung, wie auch Ducati selbst sie vornimmt (allerdings mit teurem, speziellerem Werkzeug).

Hast du keinen Frequenzmesser, lade eine App wie » Carbon Drive« von Gates oder einen Gitarrentuner wie » CarlTune» auf dein Handy.

Was die eigentlichen Frequenzwerte betrifft, so variieren diese von Modell zu Modell bzw. Baujahr zu Baujahr, so dass du exakte Infos für den senkrechten sowie waagerechten Riemen benötigst. Die Werte für die FT liegen laut bucheli-verlag ( Reparaturanleitung Ducati) bei neuen Riemen zwar bei 145 Hz (waagerechter Zylinder) und 160 Hz (senkrechter Zylinder), jeweils plus/minus 5 Hz,  allerdings kommunizieren Ducati-Händler andere Werte, meist 145 Hz für beide Zylinder. Davon abgesehen benötigen andere Modelle unter Umständen ebenfalls andere Werte, auch abhängig vom Baujahr, und soll ein bereits gebrauchter Riemen wieder eingebaut werden, gelten noch andere Bedingungen! Informiere dich deshalb auf jeden Fall vor der Aufnahme der Arbeiten über die für dein Bike korrekten Frequenzwerte!)

Noch ein Hinweis: Möchtest du nach Lehrbuch vorgehen, beachte die folgenden Schritte:

  • Löse vor dem Spannen die jeweils drei Schrauben, die die Nockenwellen-Riemenräder befestigen – aber nur lockern, nicht weiter ausschrauben!
  • Zur Prüfung des horizontalen Zylinders sollte sich dessen Kolben am oberen Totpunkt befinden – was aktuell der Fall sein sollte, da sich das Kurbelwellen-Riemenrad nach wie vor an der Markierung am Motorgehäuse ausrichtet.
  • Zur Prüfung des vertikalen Zylinders sollte sich dessen Kolben ebenfalls am oberen Totpunkt befinden, das heißt, die Wellen müssen über das Rad in die richtige Position gedreht werden. Hierzu benötigst du eine zweite Person, die in den Zylinder hineinleuchtet oder einen Strohhalm hineinsteckt, um die Position des Kolbens zu ermitteln.
Vor dem Spannen lockern, nach dem Spannen wieder festziehen (10 Nm).
Vor dem Spannen lockern, nach dem Spannen wieder festziehen (10 Nm).

Um die Riemenspannung einzustellen, gehe folgendermaßen vor:

  • Ziehe den Schraubbolzen des festen Ankers der Laufhülsenhalterung leicht an.
  • Spanne den Gurt und ziehe anschließend den Schraubbolzen des beweglichen Teils der Laufhülsenhalterung ebenfalls leicht an (so dass sich nichts verändern kann).
  • Schlage den Gurt wie eine Gitarrensaite an. Die Werte für die FT Bj. 2016 liegen, wie gesagt, bei 145 Hz (waagerechter Zylinder) und 160 Hz (senkrechter Zylinder), jeweils plus/minus 5 Hz.
  • Nehme immer drei Werte pro Messung und passe die Spannung an, falls notwendig. Ist der gemessene Frequenzwert höher als der Sollwert, muss die Spannung verringert werden. Ist er niedriger, muss die Spannung erhöht werden.
  • Ziehe zum Abschluss die Laufrollen mit den vorgegebenen Drehmomenten an (bei der FT 26 Nm).

Danach ziehe die jeweils 3 Schrauben der Nockenwellen-Riemenräder ebenfalls mit dem richtigen Drehmoment an (FT = 10 Nm).

Zahnriemenspannung messen
Zahnriemenspannung messen

Abschlussarbeiten

Lege die Zahnriemen-Gehäusedeckel auf und verschraube sie (bei der FT mit 10 Nm). Baue alle demontierten Komponenten wieder an. Nach rund 150 bis 200 Kilometern sollte die Spannung erneut geprüft werden.

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Haftungsausschluss

Die in diesem Workshop wiedergegebenen Verfahren gelten einzig für 2-Ventilmotoren und wurden ausschließlich an einer Ducati Scrambler FT Bj. 2016 erprobt. Bei Übertragungen auf andere 2-Ventiler von Ducati achte unbedingt auf eventuelle Unterschiede, dies gilt auch für andere Scrambler späterer oder früherer Baujahre.

Außerdem ist empfohlen, die Arbeiten einer Fachwerkstatt zu überlassen, wenn weder das richtige Werkzeug zur Verfügung steht, noch genügend Erfahrung vorhanden ist, die Arbeiten korrekt auszuführen.

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