Auspuffbänder (auch als Auspuffwickel oder Hitzeschutzbänder bekannt) sind Produkte, die speziell für die Abgassysteme von Motorrädern und anderen Fahrzeugen entwickelt wurden. Verschiedentlich genutzt, um visuelle Akzente zu setzen, sollen sie über Vorteile im Zusammenhang der Wärme- und Leistungsoptimierung verfügen.
Basaltfaser, Titanfaser oder Silicafaser. Durch das Umwickeln des Krümmers und meist auch des Hosenrohrs mit solchen Bändern wird die Wärmeenergie besser in diesen Komponenten des Auspuffs gehalten und die Wärmeabstrahlung in die nähere Umgebung reduziert. Dies kann dazu beitragen, die umgebenden Bauteile, Lackierungen, Schläuche und Kabel vor Hitzeschäden zu bewahren.
Vor- und Nachteile von Auspuffbändern
Hitzeschutz: Das mit dem Hitzeschutz klappt gut. Die je nach Ausführung weit mehr als 1250 Grad Celsius aushaltenden Bänder entschärfen Temperatur-Hotspots unter der Verkleidung und helfen, Verbrennungen zu vermeiden. Dadurch ist sowohl der Fahrer geschützt als auch in gewissen Grenzen der Motor selbst, der an sich bereits heiß genug wird.
Optik: Manche Biker mögen den Stil umwickelter Krümmer, bei anderen kräuseln sich die Augenbrauen, insbesondere, wenn auch die Hosenrohre verkleidet werden. In der Regel sind es einzig die Krümmer, die auf diese Weise ummantelt werden; spätestens aber hinter dem Motorbereich ist Schluss mit Lustig, also dort, wo der Katalysator (bzw. der Endtopf bei älteren Modellen) beginnt.
Ebenfalls ein Grund: Manche Krümmer und Hosenrohre sind im Laufe der Jahrzehnte unwiderruflich abgerockt und unansehnlich geworden. Auspuffbänder können da natürlich gute Dienste leisten …
Tuning: Die Legende besagt, dass die Hitze abblockenden Bänder dafür sorgen, dass sich die Abgasdichte durch die höheren Temperaturen im Krümmer verringert, was wiederum zu einem verbesserten Abgasstrom führen soll. Dies wiederum kann die Motorleistung steigern, indem der Abtransport der verbrannten Gase aus den Zylindern erleichtert wird, was dann in der Folge zu einer leichten Erhöhung des Drehmoments und der Spitzenleistung führt. Belege dafür sind aber nicht bekannt. Außerdem können Leistungsgewinne je nach Motorradmodell, Auspuffdesign und anderen Faktoren variieren, so dass allgemeingültige Aussagen kaum zu treffen sind.
Auf der anderen Seite: Auspuffbänder ziehen Wasser. Das vereinfacht zwar das Aufwickeln enorm, Regen und Waschaktionen sorgen aber bei Laternenparkern und wenig bewegten Bikes für wegrostende Auspuffkrümmer. Dies gilt ganz besonders, wenn bereits angerostete Krümmer mit Bändern abgedeckt werden sollen. Es empfiehlt sich deshalb, eventuelle Korrosion im Vorfeld zu beseitigen.
Außerdem ist der Umstand, dass die Wärme im Auspuff gehalten wird, nicht per se gern gesehen, da er auch dazu führen, dass der Auspuff wegen der höheren Temperaturen, denen er ausgesetzt ist, möglicherweise frühzeitig ausgetauscht werden muss.
Tipp fürs Wickeln von Auspuffbändern
Beginne an der Dämpferseite (Dachziegelprinzip), weil du dann das Band ‚mit dem Wind‘ wickelst. Beginnst du oben am Krümmer, liegt die Stoßkante jeder Wicklung direkt im Fahrtwind, was das Eintragen von Feuchtigkeit begünstigt.
Die erste Lage verläuft rechtwinklig und wird mit einem Kabelbinder gesichert (falls das Band nicht selbstklebend ist). Danach beginne mit der Schrägung des Bandes, das zu jedem Zeitpunkt unter Zug gehalten wird. Auch die letzte Wicklung verläuft rechtwinklig und wird ebenfalls erst einmal mit einem Kabelbinder fixiert.
Die Endfixierung erfolgt an Anfang und Ende mit einem Metall-Kabelbinder (am einfachsten) oder (am schwersten) mit Sicherungsdraht (die selbstklebende Folie mancher Bänder bzw. die Plastik-Kabelbinder sollen nur das Auftragen erleichtern). Bei einem Draht verzwirbele ferner die Enden (gibt’s eine Zange für, klappt aber auch so). Prinzipiell ist es angeraten, bei der Installation auf die Anweisungen des Herstellers oder anerkannte Expertenratschläge zu achten.
Materialien für Auspuffbänder
Glasfaserbänder sind weit verbreitet und bieten gute Isolationseigenschaften, Silikonbänder sind dafür flexibler und einfacher zu installieren. Titanbänder auf der anderen Seite zeichnen sich dadurch aus, dass sie leicht sind und über eine hohe Hitzebeständigkeit verfügen. Der Nachteil: sie sind meist teurer.
Abnutzen tun sich aber alle durch Hitze und Witterung und benötigen regelmäßige Überprüfungen, bei denen defekte Bänder ausgetauscht werden sollten.
