Integralbremse

Die Integralbremsen, auch als kombiniertes Bremssystem (CBS, Combined Brake System) bekannt, ist eine fortschrittliche Bremstechnologie, die in verschiedenen modernen Motorradmodellen eingesetzt wird.

Hauptziel ist, die Bremsleistung und die Sicherheit während des Bremsvorgangs zu verbessern, indem die Bremskraft (elektronisch oder mechanisch-hydraulisch geregelt) innerhalb eines gemeinsamen Bremskreislaufs auf Vorder- und Hinterradbremse verteilt wird. Dies nimmt einen Teil der Bremswirkung vom Hinterrad, ohne insgesamt an Bremskraft zu verlieren, und greift einer Blockierung vor.

Funktion: Ein Integralbremssystem verbindet die Bremsen des Vorder- und Hinterrads miteinander, so dass das Betätigen der Vorderbremse eine gleichzeitige Bremskraft auf das Hinterrad ausübt und umgekehrt. Betätigt der Fahrer beispielsweise die Vorderbremse, wird neben der Vorderradbremse auch die Hinterradbremse aktiviert. Dies geschieht durch eine mechanische oder elektronische Verbindung zwischen den Bremskreisen.

  • Doppelscheibensystem: Ein Ventil verringert den Bremsdruck der Fußbremse um bis zu 70 % und leitet den Hauptteil auf eine von zwei Vorderradbremsscheiben um. Die zweite Scheibe wird wie gewohnt über den Handbremshebel und einem eigenen Kreislauf bedient.
  • Einscheibensystem: Eine Variante mit nur einer Bremsscheibe führte Honda mit seinem Combined Brake System (CBS) ein, das den Druck ebenfalls auf beide Räder verteilt, aber unabhängig davon, ob nur die Hand-, die Fuß- oder beide Bremsen gleichzeitig betätigt werden.

Vorteile von Integralbremsen

Verbesserte Bremsstabilität: Durch die gleichzeitige Bremsung von Vorder- und Hinterrad wird das Fahrzeug während des Bremsvorgangs besser stabilisiert, wodurch ein blockierendes Vorderrad oder ein Aufsteigen des Hinterrads in kritischen Situationen vermieden wird.

Kürzere Bremswege: Da beide Bremsen synchron betätigt werden, wird die Bremskraft effektiver auf beide Räder verteilt, was zu kürzeren Bremswegen führt. Dies ist besonders wichtig in Notbremsungen oder bei plötzlich auftretenden Gefahren.

Vereinfachung der Fahrzeugbeherrschung: Integralbremsen ermöglichen die Fokussierung auf eine einzige Bremse (normalerweise die Vorderbremse), da sie automatisch die Bremskraft auf beide Räder verteilen. Dies reduziert die Anforderungen an den/die FahrerIn, die Bremskraft präzise auszubalancieren. Damit einher geht eine erhöhte Sicherheit für weniger erfahrene Fahrer, da das Risiko von Bedienfehlern oder Fehleinschätzungen der Bremskraft minimiert wird.

Gleichmäßigere Lastverteilung: Die gleichzeitige Bremsung von Vorder- und Hinterrad sorgt für eine gleichmäßigere Lastverteilung während des Bremsvorgangs, was die Fahrzeugdynamik und die Fahrstabilität verbessert.

Anpassung an verschiedene Fahrsituationen: Integralbremsen passen sich im Verbund mit ABS-Systemen automatisch verschiedenen Fahrsituationen an, wie z. B. Bremsen in Kurven oder auf rutschigen Untergründen, und optimieren die Bremskraftverteilung entsprechend.

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